Digitale Wunderbox

Im Rahmen des Projekts „Digitale Wunderbox“ wurde 2022 eine interaktive Medienstation in Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung der Staatlichen Museen zu Berlin entwickelt. Ausgehend von der zunehmenden Relevanz digitaler Bildungsangebote während der Corona-Pandemie sowie dem Anspruch, diese für die Bedürfnisse der kulturellen und künstlerischen Bildung weiterzuentwickeln, wurde Haus Bastian für zwölf Monate zu einem Experimentierfeld für digitale Vermittlungsarbeit.

Ziel des Projektes war es, in unmittelbarer Zusammenarbeit mit Schüler*innen sowie unter Einbeziehung von Medienentwickler*innen und Künstler*innen eine Medienstation zu entwickeln, die analoge und digitale Erlebnisräume verknüpft. Digitale Medien sollten nicht nur zur Aneignung von Wissen oder Kommunikation genutzt, sondern auch als künstlerische Gestaltungswerkzeuge erfahrbar werden.

Die interaktive Medienstation wurde in Projektwochen gemeinsam mit Schüler*innen konzipiert, in allen Anwendungsmöglichkeiten erprobt und evaluiert. Zudem wurde die Diskursreihe „Set #12 Digitale Vermittlung“ realisiert.

Bereiche
ProfessionalPublic
Akteur*innen
BildungsbeauftragteLehrer*innenMultiplikator*innenMuseumsmitarbeiter*innenSchüler*innen
Themen
Digitale BildungKulturelle BildungKünstlerische BildungPartizipationQualifizierungSchuleTeilhabe
Module
DiskussionsreihenFortbildungenMedienstationProjektwochen
Medienstation

Interaktive Medienstation

Die „Digitale Wunderbox“ ist Werkzeugkasten, Medienstation und Erlebnisraum in Einem. Sie orientiert sich in ihrer Gestaltung an den analogen Wunderboxen in Haus Bastian, die als Displaymöbel mit flexibler Nutzbarkeit Objekte, Materialien und Werkzeuge für die Vermittlungsarbeit bereitstellen. Mithilfe der in die „Digitale Wunderbox“ integrierten Geräte und Werkzeuge wie Tablets, Kameras, Monitore und Projektoren lassen sich Objekte und Zeichnungen einfach digitalisieren und animieren. Die so entstehenden Bilder und Filme können als großformatige Projektionen in den Raum übertragen werden. Durch die gleichzeitig mögliche Ausspielung verschiedener digitaler Exponate, werden unterschiedliche Positionen sichtbar, überlagern sich, verschmelzen miteinander oder verbinden sich zu etwas Neuem. Die Nutzungsmöglichkeiten der „Digitalen Wunderbox“ sind vielfältig, werden in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Die technische Umsetzung der „Digitalen Wunderbox“ erfolgte mit dem Studio BADABOOM BERLIN, die Gestaltung durch raumlaborberlin.

Projektwoche

Projektwochen für Schüler*innen

In insgesamt zehn Projektwochen mit 50 Projekttagen brachten sich über 300 Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen und Altersstufen in die Entwicklung der „Digitalen Wunderbox“ ein. Tandems aus Kunstvermittler*innen und Medienkünstler*innen begleiteten die Schüler*innen zu Recherchen in die Sammlungen der Museumsinsel. Gemeinsam erprobten die Akteur*innen die Potenziale verschiedener analoger und digitaler Medien bei der Rezeption von kunst- und kulturwissenschaftlichen Objekten. Sie experimentierten mit Tablets, Kameras und Aufnahmegeräten. In einem zweiten Schritt nutzten sie verschiedene Medien, um in kreativ-künstlerischer Form Stellung zum Erlebten zu nehmen. Es entstanden z.B. digitale Trickfilme und Collagen, die durch Projektion und Überlagerung raumgreifende Wirkung entfalteten.

Eine Vermittlung zwischen den alltäglichen digitalen Rezeptions- und Produktionsgewohnheiten der Schüler*innen sowie künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten prägte die Projektarbeit. Die „Fremdheit“ des Ortes Museum und die Eigentümlichkeit einer „Digitalen Wunderbox“ sollten genutzt werden, um jenseits gewohnter Pfade neue Kompetenzen in der Medienanwendung aufzubauen sowie die Ausdruckspotenziale der Teilnehmer*innen zu erweitern.

Im Austausch zwischen Schüler*innen und Medienexpert*innen von BADABOOM BERLIN und exponat.berlin entstand ein Prototyp der „Digitalen Wunderbox“, der kritisch getestet und feinkonzeptioniert wurde. Die finale „Digitale Wunderbox“ wird nun im Rahmen von Ferienangeboten für Kinder und Jugendliche, Projekttagen für Schüler*innen sowie Workshops für Erwachsene genutzt.

Diskussionsreihe Fortbildung

Set #12 Digitale Vermittlung

Projektbegleitend fand 2022 die Diskursreihe „Set #12 Digitale Vermittlung“ statt. Diese widmete sich der Transformation von Kulturinstitutionen in Zeiten erstarkender digitaler Lern- und Begegnungsräume, den Potenzialen digitaler Vermittlungsformate für Partizipation und Selbstermächtigung sowie der möglichen Verbindung digitaler und analoger Vermittlungsformate.

Folgende Veranstaltungen luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Marta Colombo, Staatliche Museen zu Berlin: Digitale Wunderbox: Wenn analog und digital verschmelzen
  • Martina Leeker, Universität Köln: Strategien für eine zukunftsorientierte digitale Wissensproduktion
  • Daniela Bystron, Brücke-Museum, Kristen Storz, Museum Brandhorst: Digitale Medien im Museums- und Sammlungskontext
  • Amarina Bauernfeind, Museum Ulm, Alina Fuchte, NRW-Forum Düsseldorf: Kollaborative und partizipative Strategien der digitalen Interaktion und Teilhabe im Kunstbetrieb

Laufzeit:
1/2022 – 12/2022

Gesamtkonzeption:
Heike Kropff

Projektsteuerung, Feinkonzeption:
Marta Colombo (4/2022 – 12/2022)

Technische Assistenz:
Stephanie Wuntke (3/2022 – 12/2023)

Sowie eine Vielzahl selbstständiger Kulturvermittler*innen

Technische Konzeption:
BADABOOM BERLIN, exponat.berlin

Gestaltung:
raumlaborberlin

Partnerschulen:
F. Runge Gymnasium Oranienburg, Goethe-Gymnasium Berlin-Wilmersdorf, Hausotter-Grundschule, Kreativitäts-Grundschule Berlin-Friedrichshain, Martin-Niemöller-Schule, Sophie-Brahe-Gemeinschaftsschule, Staatliche Europa-Schule Berlin, Toulouse-Lautrec-Schule

Förderer:
„Digitale Wunderbox“ wurde im Rahmen von „dive in. Programm für digitale Interaktionen“ durch die Kulturstiftung des Bundes gefördert.