Module

Alle Projekte im Haus Bastian sind modulhaft aufgebaut. Sie bestehen aus verschiedenen Programmbausteinen, die in der Regel die Bereiche public und professional berücksichtigen. Die Module werden nach den Bedürfnissen des jeweiligen Projekts eingesetzt und inhaltlich ausdifferenziert. Im Zusammenspiel der Projekte entsteht so eine vernetzte Angebotsstruktur. Wiederkehrende Module im Bereich public sind z.B. Aktionstage, Projekttage, Projektwochen und Workshops. Der Bereich professional formiert sich z.B. durch Arbeitskreise, Diskussionsreihen, Fortbildungen und Qualifizierungsreihen.

Verstärker

Abbilder von dir und mir: Porträts

12/2023 – 5/2024
Der Künstler Markus Willeke stellte ein begeh- und nutzbares Camera-Obscura-Zelt in den Mittelpunkt des Verstärkers zum Thema Porträt. Die Wände des Bildungszentrums waren mit den Abbildern von Schüler*innen bestückt, die die Künstler*innen Olivia Seiling, Lorcan O‘Byrne und Markus Willeke sowie die Fotografin Juliane Eirich in verschiedenen Techniken erstellt hatten.

Publikation

Agenda zur Etablierung politischer Bildung in Museen

Im „Arbeitskreis: Kultur, Politik und Bildung“ wurde eine „Agenda zur Etablierung politischer Bildung in Museen“ entwickelt. Auf der Basis von Theorien und Erfahrungen politischer Bildungsarbeit sowie der Evaluation des Projekts „Politische Bildung in Museen“ generierten die Verfasser*innen sieben Thesen. Jede These wurde praxisnah erläutert. Die „Agenda“ setzt sich maßgeblich für eine Stärkung von politischer Bildung in Museen ein und kann als leicht zugängliche Online-Veröffentlichung anderen Museen als Empfehlung und Inspirationsquelle dienen.

Aktionstag

Aktionstag Familie

400 Kinder und ihre erwachsenen Begleitungen füllten am 8. Oktober 2023 Haus Bastian mit Leben. Am „Aktionstag Familie“ führte ein Parcours durch alle Etagen des Bildungszentrums und in die Museen hinein. Bildende Kunst, Tanz und Bewegung wurden in Workshops und Ausstellungsgesprächen in Beziehung gesetzt. Aufführungen des Jungen RambaZamba Theaters regten zum Mittanzen an. Am „Aktionstag Familie“ wurde Inklusion für alle Generationen mit Kreativität, Spaß und Freude erfahrbar.

Arbeitskreis Fortbildung

Arbeitskreis: Kultur, Politik und Bildung

Der „Arbeitskreis: Kultur, Politik und Bildung“ wurde Anfang 2020 im Haus Bastian initiiert. Über die Projektlaufzeit hinaus brachte er Expert*innen aus verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen und Praxisfeldern zusammen, um an Schnittstellen von kultureller, historischer und politischer Bildung zu arbeiten. Das Netzwerk bestand aus Mitarbeiter*innen aus Museen, Dokumentationszentren und Gedenkstätten, Lehrer*innen, Jugendsozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen aus Universitäten, Forschungseinrichtungen, Vereinen und NGOs. Die Fragestellungen des Arbeitskreises wurden transdisziplinär – aus verschiedenen Perspektiven der Theorie, Forschung, Praxis und des Erfahrungswissens – entwickelt. Alle gewonnenen Erkenntnisse sollten gleichermaßen für Diskurse in Wissenschaft und Gesellschaft als auch für die praktische Arbeit der politischen Bildung anschlussfähig sein. Der Arbeitskreis widmete sich Themen wie z.B. der Aufarbeitung von Rassismus und Kolonialismus, Demokratiebildung sowie Resilienz in Krisenzeiten. Ein wichtiges Ergebnis der Zusammenarbeit war die Entwicklung einer „Agenda zur Etablierung Politischer Bildung in Museen“.

Arbeitskreis Fortbildung

Arbeitskreis Kunst und Inklusion

Der „Arbeitskreis Kunst und Inklusion“, der im Rahmen des Vorgängerprojekts „Ausnahmen sind hier die Regel!“ im Jahr 2020 initiiert wurde, erfuhr im Rahmen von „READY STEADY GO! Museen inklusiv!“ eine Verstetigung. Er führte im monatlichen Turnus Akteur*innen der Kooperationsprojekte, Mitarbeiter*innen aus Schulen, Kultur- und Sozialeinrichtungen, von Betroffenenverbänden und Selbsthilfeorganisationen zusammen. Insbesondere die Kooperationspartner*innen des Netzwerks Inklusion21, das sich im Kontext der Special Olympic World Games gebildet hatte, brachten neue Impulse in den Arbeitskreis ein. Auch wurden verstärkt Expert*innen mit Behinderung aus künstlerischen Projekten wie der THIKWA Werkstatt für Theater und Kunst oder der Lebenshilfe Berlin. einbezogen. Die vielfältigen Expertisen der Teilnehmer*innen flossen unmittelbar in die Schulung der Vermittlungstandems und die Konzeption des „Kulturfestivals“ ein.

Arbeitskreis Fortbildung

Arbeitskreis Kunst und Inklusion

Als kreatives Experimentierfeld und kritische Reflexionsebene des Projekts geplant, bildete sich der „Arbeitskreis Kunst und Inklusion“ im Verlauf des Projekts zu einem dichten Netzwerk von Expert*innen mit vielfältigen Kompetenzen aus. Die Akteur*innen der Kooperationsprojekte, Mitarbeiter*innen aus Schulen, Kultur- und Sozialeinrichtungen, von Betroffenenverbänden und Selbsthilfeorganisationen tauschen sich seit Projektbeginn regelmäßig im Haus Bastian aus. Die Expertisen der Kolleg*innen flossen unmittelbar in die Arbeit mit den Schulen und in die Methodenbox ein. Der „Arbeitskreis Kunst und Inklusion“ im Haus Bastian hat bis heute Bestand und bietet nach wie vor ein Forum, um über aktuelle Herausforderungen und Fragestellungen, Formate und Methoden inklusiver Bildungsarbeit in Museen und Kultureinrichtungen in Austausch zu treten.

Arbeitskreis Fortbildung

Arbeitskreis Schule und Museum

Im Rahmen des Projekts wurde der „Arbeitskreis: Schule und Museum“ initiiert, der zum festen Bestandteil der Angebotsstruktur von Haus Bastian wurde. Er zielte auf eine kooperative Entwicklung von Schulprogrammen und zeitgemäßen Lehr- und Lernkonzepten. Der regelmäßige Austausch zwischen Akteur*innen der Bildungsarbeit sollte den Abgleich der Interessen von Schulen und Museen ermöglichen und die Potenziale langfristiger Kooperationen herausstellen. Interdisziplinäre und fächerübergreifende Ansätze der Kunstvermittlung sowie ästhetische und bildnerische Strategien wurden vorgestellt, erläutert und in die Konzeption neuer Bildungsangebote einbezogen.

Verstärker

Eins zu eins? Von Bildern und Abbildern

9/2019 – 3/2020
Das Thema des ersten Verstärkers leitete sich aus der ersten Sonderausstellung „Nah am Leben. 200 Jahre Gipsformerei“ ab, die in unmittelbarer Nachbarschaft in der im Sommer 2019 eröffneten James-Simon-Galerie gezeigt wurde. In Zusammenarbeit mit der Künstlerin Pauline M’barek wurde ein Setting geschaffen, das u.a. Artefakte aus der Gipsformerei der Staatlichen Museen zu Berlin, kommerzielle Repliken berühmter Kunstwerke, Alltags- und Fetischobjekte zusammenführte. Zitate, Fragestellungen und Handlungsanweisungen forderten die Besucher*innen auf, sich mit den dargebotenen Inhalten auseinanderzusetzen.

Projekt mit Bündnispartner*innen

Ferien auf der Museumsinsel

Mit Beginn der Osterferien 2023 starteten die ersten zweiwöchigen Ferienprogramme für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 18 Jahren. In den Sommer- und Herbstferien wurde das Projekt fortgesetzt, so dass zehn Gruppen an „Von Moabit bis Pergamon und zurück – Ferien auf der Museumsinsel“ teilnehmen konnten. Die Staatlichen Museen zu Berlin arbeiteten kooperativ mit verschiedenen sozialräumlichen Bündnispartner*innen – Wohnheimen für Geflüchtete, Hausaufgabenhilfen, Mädchentreffs – zusammen und nutzten Strukturen, die in Vorgängerprojekten wie „HIER SIND WIR!“ (2018 – 2022) und „Knack den Code!“ (2014 – 2017) erarbeitet wurden. Das Angebot folgte der Narration der Reise zu einem unbekannten Ort. Diese startete in der jeweiligen Jugendeinrichtung und führte die Teilnehmer*innen dann zunächst ins Haus Bastian, das für die Dauer des Ferienprogramms zur Homebase wurde. Von dort aus erkundeten die Teilnehmer*innen die Außen- und Innenräume von Haus Bastian und der Museumsinsel. Sie dokumentierten ihre Erlebnisse in Reisetagebüchern. Im Haus Bastian wurden die Einträge mit künstlerisch-kreativen Methoden reflektiert, kommentiert und erweitert. Regelmäßige gemeinsame Mahlzeiten und gesellige Pausen waren fester Bestandteil des Ferienprogramms. Zum Abschluss eines jeden Projekts fand eine Präsentation statt, zu der die Teilnehmer*innen ihre Familienmitglieder, Freund*innen und Bekannte einluden.

Die positive Resonanz auf das Projekt spiegelte sich in der äußerst hohen Motivation der Kinder und Jugendlichen wider sowie der Freude darüber, gemeinsam mit Gleichaltrigen die Museumsinsel zu entdecken und künstlerisch tätig zu werden. Vor dem Hintergrund der in den Vorjahren erlebten Einschränkungen durch die Corona-Pandemie war „Von Moabit bis Pergamon und zurück – Ferien auf der Museumsinsel“ von hoher Relevanz. Für die Teilnehmer*innen bestand ein großer Nachholbedarf an Erfahrungen im realen Raum, im Erschließen neuer Orte sowie in der Schulung der künstlerisch-kreativen Ausdrucksfähigkeit.

Fortbildung

Fortbildungen für Lehrer*innen

Im Vorfeld werden Lehrer*innen in die Nutzung der Materialboxen eingeführt. Sie zeigen mögliche Anwendungen für den Unterricht auf, liefern Feedback und tragen so zur Qualitätssicherung der Angebote bei. Darüber hinaus werden regelmäßig Fortbildungs- und Qualifizierungsreihen für Lehrkräfte im ländlichen Raum zu übergreifenden Fragestellungen und Methoden der Kulturvermittlung, Kunstpädagogik sowie künstlerischen Praxis angeboten.

Fortbildung

Fortbildungen für Multiplikator*innen

Verschiedene Fortbildungsangebote richteten sich an Lehrer*innen, Mitarbeiter*innen anderer Bildungs- und Kultureinrichtungen wie auch Multiplikator*innen.
Insbesondere für Lehrer*innen wurden Fortbildungen angeboten, die in die Thematik und Methodik der neuen Projekttage und -wochen einführten. Ziel dieser Veranstaltungen war es auch, die Potenziale wechselwirkender Lernprozesse in Schule und Museum auszuloten und zu fördern. Große Kooperationsveranstaltungen mit den Kulturagent*innen für Kreative Schulen verschafften dem Thema „Politische Bildung in Museen“ erhöhte Aufmerksamkeit und weitere Reflexionsmöglichkeiten. In Zusammenarbeit mit der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie wurden Fortbildungsveranstaltungen für Lehrer*innen zum Thema „Sklaverei in der Antike. Annäherungen an damals, Auswirkungen auf heute“ konzipiert und angeboten.

Verstärker

Gut geformt! Über Gefäße

10/2021 – 5/2022
Im zweiten Corona-Winter ging es um die uralte Kulturtechnik der Herstellung von Gefäßen sowie deren vielfältige Verwendungsmöglichkeiten und Bedeutungsebenen. Die Künstlerin Kerstin Stoll steuerte zeitgemäße Interpretationen antiker Kanopen, Amphoren und anthropomorpher Gefäße bei. Stilisierte Silhouetten von Gefäßen überzogen Fenster und Wände. Ein hoher Berg Ton lud dazu ein, in Workshops zu vielgestaltigen Gefäßen verarbeitet zu werden.

Projektwoche

Inklusive Schule und Museum

Über zwei Jahre lang entwickelten Schüler*innen und Lehrer*innen von vier inklusiv arbeitenden Partnerschulen sowie Mitarbeiter*innen von Haus Bastian gemeinsam neue Vermittlungsansätze. In Auseinandersetzung mit Kunstwerken und künstlerischen Strategien erforschten sie die Stärken von Diversität und Heterogenität in Vermittlungs- und Lernprozessen. Zudem reflektierten sie im Verlauf, wie die Zusammenarbeit von inklusiven Schulen und Museen gestaltet werden und als Kollaboration nachhaltig wirken kann. Die Zusammenarbeit fand in Form von fortlaufenden Projekttagen und -wochen statt, die im Haus Bastian verortet waren und von dort in die Sammlungen auf der Museumsinsel führten. Während der Corona-Pandemie wurden die Veranstaltungen als digitale Formate und in den Partnerschulen durchgeführt. Im Rahmen der Projektarbeit waren Vermittlungstandems von Menschen mit und ohne Behinderung im Einsatz. Die erarbeiteten Themen und Methoden sowie Empfehlungen für inklusive Bildungsprozesse wurden in einer Methodenbox zusammengefasst.

Medienstation

Interaktive Medienstation

Die „Digitale Wunderbox“ ist Werkzeugkasten, Medienstation und Erlebnisraum in Einem. Sie orientiert sich in ihrer Gestaltung an den analogen Wunderboxen in Haus Bastian, die als Displaymöbel mit flexibler Nutzbarkeit Objekte, Materialien und Werkzeuge für die Vermittlungsarbeit bereitstellen. Mithilfe der in die „Digitale Wunderbox“ integrierten Geräte und Werkzeuge wie Tablets, Kameras, Monitore und Projektoren lassen sich Objekte und Zeichnungen einfach digitalisieren und animieren. Die so entstehenden Bilder und Filme können als großformatige Projektionen in den Raum übertragen werden. Durch die gleichzeitig mögliche Ausspielung verschiedener digitaler Exponate, werden unterschiedliche Positionen sichtbar, überlagern sich, verschmelzen miteinander oder verbinden sich zu etwas Neuem. Die Nutzungsmöglichkeiten der „Digitalen Wunderbox“ sind vielfältig, werden in der Praxis erprobt und weiterentwickelt. Die technische Umsetzung der „Digitalen Wunderbox“ erfolgte mit dem Studio BADABOOM BERLIN, die Gestaltung durch raumlaborberlin.

Diskussionsreihe

Kolonnaden Bar

Ein Höhepunkt des Sommerprogramms war die „Kolonnaden Bar“. Das bereits 2017 initiierte Vermittlungsformat bezog im Kolonnadengang an der Spree Quartier. Im Zentrum des Angebots stand ein großes, eigens für diesen Anlass konzipiertes Objekt des Künstlers Wolfgang Flad. Das Objekt erfüllte mehrere Funktionen: Es war Bühne für wöchentlich stattfindende Gespräche, Vorträge und Darbietungen, DJ-Pult für das begleitende Musikprogramm sowie Bar zur Bewirtung der Gäste. Historisch knüpfte die „Kolonnaden Bar“ an eine Trinkhalle an, die bereits Ende des 19. Jahrhunderts an exakt derselben Stelle auf der Museumsinsel betrieben wurde. Pro Saison fanden acht Veranstaltungen statt, die stets interdisziplinär ausgerichtet waren. Unter jährlich wechselnden thematischen Schwerpunkten, wie z.B. Krise, Gemeinschaft oder Glück, diskutierten Mitarbeiter*innen aus Museen, Schauspieler*innen, Schriftsteller*innen, Modedesigner*innen, Zukunftsforscher*innen, Journalist*innen und andere Professionen an der Bar. Die Gäste verfolgten die Veranstaltungen in Liegestühlen, lauschten und tanzten im Anschluss zur Musik der DJs, kamen bei kühlen Getränken miteinander ins Gespräch und hatten eine inspirierende Zeit auf der Museumsinsel.

Aktionstag

Kulturfestival

Höhepunkt des Projekts „READY, STEADY, GO: Museen inklusiv!“ war ein großes „Kulturfestival“, das im Juni 2023 anlässlich der Special Olympic World Games stattfand. Athlet*innen und Sportbegeisterte aus aller Welt waren eingeladen, die Museumsinsel kennenzulernen. Sechs Tage lang drehte sich dort alles um Kunst und Sport. Vier Workshops führten in einem Parcours über die Museumsinsel: Ankommen, aufwärmen, durchstarten, gewinnen! Ausstellungsgespräche luden in die Sammlungen ein. Guides mit und ohne Behinderung betreuten die Angebote. Die Veranstaltungen wurden in einfacher Sprache durchgeführt und waren barrierefrei zugänglich. Mitten im Kolonnadenhof auf der Museumsinsel angesiedelt garantierte das Festival große Sichtbarkeit. Die Resonanz war groß: Circa 3.000 Besucher*innen nahmen die Angebote wahr. Politische Relevanz erlangte das Festival im Zusammenspiel mit dem Gesamtprogramm der Special Olympic World Games sowie im Rahmen einer feierlichen Eröffnung durch die Staatssekretärin für Sport in der Senatsverwaltung für Inneres, Digitalisierung und Sport.

Bereits im ersten Projektjahr 2022 wurden zur Generalprobe Aktionen auf der Museumsinsel durchgeführt, die von Menschen mit und ohne Behinderung angeleitet wurden.

Verstärker

Let’s dance! Kunst und Bewegung

6/2023 – 12/2023
Die Videoarbeit des Künstlers Marco Baass und des Tänzer Ruben Reniers stand im Zentrum des Settings zum Thema Kunst und Bewegung. Die Auftragsarbeit bezog sich auf Werke der Sammlungen, die in eine Choreografie übersetzt wurden. Vergrößerte Grafiken des Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, ein kinetisches Objekt und Tanzanleitungen auf dem Boden komplettierten den Aufbau.

Materialbox

Materialboxen

Ein wesentlicher Bestandteil des Projekts liegt in der Entwicklung von Materialboxen zu unterschiedlichen Themen. Die Boxen bestehen aus vier Ebenen: Die erste enthält Referenzobjekte zu musealen Sammlungen, Alltagskultur und Design. Die zweite liefert Impulse zum Gebrauch der Box und zur Auseinandersetzung mit dem Thema. Die dritte ist mit künstlerischen Materialien bestückt, die vierte mit Anregungen zur Präsentation der erarbeiteten Ergebnisse. Die Materialboxen werden im Vorfeld des Projekttags kostenfrei an die beteiligten Schulen versandt und verbleiben auch nach der Projektteilnahme zur nachhaltigen Weiternutzung in den Schulen.

Zu folgenden Themen wurden bis Ende 2023 Materialboxen und Projekttage entwickelt:

  • Eins zu eins? Von Bildern und Abbildern
  • Was bist du, Alter? Alter messen, zeichnen, erforschen
  • Wie sieht Glück aus? Über Schicksal, Zufall und Zufriedenheit
  • Gut geformt: Über Gefäße
  • Pflanzen im Museum – Von Akanthus bis Zypresse
  • Mit Bildern erzählen – Vom Kunstwerk zum Comic
  • Let’s dance! – Kunst und Bewegung
  • Abbilder von mir und dir: Porträts
Aktionstag

Meeting

Zum Abschluss jedes Semesters wurden die unterschiedlichen studentischen Aktivitäten zur kostenfreien öffentlichen Veranstaltung „MEETING“ zusammengeführt. Die „MEETINGS“ fanden zu den regulären Öffnungszeiten der Museen statt, sie nutzten Museums- und Außenräume und verliehen dem studentischen Engagement große Sichtbarkeit.

Bis zu 1.000 studentische Gäste testeten in einem „MEETING“ die von den Kommiliton*innen entwickelten Ausstellungsgespräche, Workshops, Aktionen und Interaktionen. Barbetrieb, Musik und Tanz waren feste Bestandteile der Veranstaltungen.

Methodensammlung

Methoden der Raumaneignung

Im Rahmen von „HIER SIND WIR!“ wurden verschiedene Methoden der Raumaneignung erprobt, z. B. Mappings, Tapings, Raummarkierungen und Soundwalks. Diese sollten den Teilnehmer*innen dabei helfen, Zugänge zum und Orientierung im ungewohnten Terrain zu erlangen. Während der Corona-Pandemie kam der Erkundung und Aneignung der Außenräume der Museumsinsel eine besondere Rolle zu. Das methodische Repertoire wurde bis hin zur Schiffsfahrt rund um die Museumsinsel erweitert. Ein Augenmerk wurde auch auf die Gestaltung sozialer Settings gelegt: Wie beeinflussen formale Setzungen Dialoge und Gruppengespräche? Welche Form braucht das Mittagessen, welche ist für das Picknick geeignet? Die Methoden wurden ausgewertet und in einer Methodenbox zusammengefasst.

Methodensammlung Publikation

Methodenbox

Die Methodenbox, die 2022 realisiert wurde, enthält praxisnahe Anregungen für Museen und Kunstvermittler*innen mit und ohne Behinderung, die mit inklusiven Schulen arbeiten möchten. Sie bündelt die Erkenntnisse und Erfahrungen, die im Projekt gesammelt wurden. Die Methoden gehen von Kunst aus, regen zu einer eigenen künstlerischen Praxis an und arbeiten mit dem Mehr-Sinne-Prinzip.
Die Box enthält zehn Faltblätter mit Anregungen zu Workshops und eine Projektbeschreibung.

Methodensammlung Publikation

Methodensammlung

Die im Laufe des Projekts entwickelten Formate und Methoden wurden exemplarisch aufbereitet, systematisiert und in einer Methodensammlung zusammengefasst.

Ergänzt durch Interviews, Anwendungsbeispiele und eine Reflextion des Fortbildungsprogramms stellt die Methodensammlung Bausteine für die Entwicklung und Durchführung von generationenübergreifenden Bildungsprojekten bereit. Die Methodensammlung ist als Online-Publikation in englischer Sprache verfasst und kann von anderen Kulturinstitutionen kostenlos genutzt werden.

Fortbildung

Methodenwerkstatt

In einer monatlich stattfindenden Methodenwerkstatt lernten Lehrer*innen das neue Bildungszentrum kennen. Das Format diente nicht nur der Bewerbung und Kommunikation der Schulangebote, es bot den Teilnehmer*innen vielmehr die Möglichkeit, die in den Projekttagen angewendeten Methoden, Werkzeuge und Materialien selbst zu erproben und zu reflektieren.

Verstärker

Mit Bildern erzählen – Vom Kunstwerk zum Comic

12/2022 – 6/2023
Der Illustrator Leo Leowald gestaltete den sechsten Verstärker. Unter dem Titel „Mit Bildern erzählen“ wurden Fensterfront und Aktionsflächen mit comichaften Figuren, Bildgründen und Attributen bestückt, die aus kunst- und kulturgeschichtlichen Objekten abgeleitet waren. Die Nutzer*innen des Verstärkers waren angehalten, neue Bildgeschichten zu kreieren.

Workshop

Mittwochs: Zeichnen! Freitags: Malen! Workshops für Erwachsene

Malen und zeichnen unter freiem Himmel, an einem der schönsten Plätze der Stadt – die Workshops boten Erwachsenen Gelegenheit, unter Anleitung von Künstler*innen ihre kreativen Fähigkeiten aufzufrischen und weiterzuentwickeln. Eine Vielzahl an Motiven bot die Museumsinsel selbst: klassizistische Architekturen, Menschen in Aktion, Parkanlagen und Stadtlandschaften. Anregungen für die Freiluft-Gemälde waren die Kunstwerke der Impressionisten in der Alten Nationalgalerie. Bis 2023 wurde das Format um weitere Techniken, wie Fotografieren, Drucken und Schreiben, erweitert.

Projekt mit Bündnispartner*innen

Museumsklub

Von April bis September 2022 wurde das Format des Museumsklubs im Haus Bastian erprobt. Dieses richtete sich an alle Teilnehmer*innen des Projekts „HIER SIND WIR!“. Als Freizeitangebot sollten Kinder und Jugendliche ergänzend zur Projektarbeit die Möglichkeit erhalten, die Staatlichen Museen zu Berlin zu besuchen, sich künstlerisch-kreativ zu betätigen und Gastgeber*innen für Freund*innen, Geschwister und andere Nutzer*innen zu sein.

Die im Rahmen der Pilotphase gewonnenen Erfahrungen wurden im Herbst 2022 auf das Angebot „Willkommen! Museumsklub für Kinder und Jugendliche aus der Ukraine“ übertragen. Das wöchentlich stattfindende Angebot etablierte sich schnell zu einem lebhaften Treffpunkt für junge Menschen mit Fluchterfahrung.

Tagung

Netzwerktagungen

Das „Netzwerk Kulturelle Bildung und Integration 2.0“ wurde 2018 durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien initiiert und 2019 den Staatlichen Museen zu Berlin zur verantwortlichen Umsetzung übertragen. An den jährlichen Netzwerktagungen in Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung nehmen vorrangig bundesgeförderte Kultureinrichtungen, aber auch Akteur*innen aus Kommunen, Ländern und Bund, weiteren Kunst- und Kulturinstitutionen, migrantischen Selbstorganisationen, Kunst und Wissenschaft, Dachverbänden und Stiftungen teil.

Folgende Themen wurden im Raahmen des Netzwerks verhandelt:

  • Bestandsaufnahme Kulturelle Bildung (2019)
  • Kulturelle Bildung im Ausnahmezustand (2020)
  • Wo wirken? Kulturinstitutionen verändern ihre Wirkungsbereiche (2021)
  • Jetzt! Kulturelle, historische und politische Bildung vernetzen (2022)
  • Runder Tisch: Kulturelle Bildung (2023)
Verstärker

Pflanzen im Museum – Von Akanthus bis Zypresse

5/2022 – 12/2022
Wunderbox und Aktionsfläche waren mit realen Pflanzen bestückt, deren Auswahl von Objekten und Kunstwerken im Museum bestimmt war. Apfelbäume, Efeu, Farne, Rosen und andere Gewächse wurden mit Pflanzenschildern bestückt, die Auskunft zur kunst- und kulturhistorischen Bedeutung gaben. Stilisierte Pflanzendarstellungen rankten über Fensterflächen und Wände.

Projekt mit Bündnispartner*innen

Projekte für Kinder und Jugendliche

In 50 Teilprojekten suchten über 750 Kinder und Jugendliche nach Verbindungslinien zwischen ihren eigenen Lebenswelten und den Sammlungen der Museumsinsel. Das Projekt basierte auf langfristigen Kooperationen mit Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe, z.B. kulturellen Mädchentreffs, Hausaufgabenhilfen, Wohnheimen für Geflüchtete u.ä. Alle Angebote folgten einer vergleichbaren Struktur: Nach einem Auftakttermin in der kooperierenden Einrichtung fand ein Ortswechsel zur Museumsinsel statt. Ausgehend von Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung verschafften sich die Teilnehmer*innen zunächst einen Gesamteindruck von der Museumsinsel. Sie erkundeten die Außenräume und Architekturen. Danach erfolgte eine Festlegung auf ein Museum, das im Folgenden im Fokus der Aktivitäten stand. Begleitet durch ein Team von Künstler*innen und Sozialarbeiter*innen erprobten die Teilnehmer*innen verschiedene Methoden, um sich einerseits Zugänge zu den Museumsinhalten zu erarbeiten und andererseits eigene Sichtweisen in das Museum einzubringen. Hierbei wurde insbesondere mit Methoden der Raumaneignung experimentiert. In den großen Werkräumen von Haus Bastian nutzten die Kinder und Jugendlichen künstlerische Techniken und Materialien, um in kreativer Form zum Erlebten Stellung zu beziehen. Zum Ende eines Projekts fand eine Präsentation statt, im Rahmen derer die Teilnehmer*innen ihren Familien, Freund*innen und Mitschüler*innen ihre Sicht auf die Museen demonstrieren konnten.

Die 50 Teilprojekte, die unterschiedliche Häuser wie die Alte Nationalgalerie, das Alte Museum, das Bode-Museum, das Neue Museum und das Pergamonmuseum einbezogen, lieferten vielfältige Erkenntnisse, insbesondere ist das vertiefte Verständnis für die Bedürfnisse der Teilnehmer*innen und institutionellen Partner*innen herauszustellen. Die Erfahrungen wurden ausgewertet und flossen in Nachfolgeprojekte wie „Von Moabit bis Pergamon und zurück. Ferien auf der Museumsinsel“ oder „AG Museum: Kunst und Klima“ ein.

Projekttag

Projekttage auf der Museumsinsel Berlin

Die Einarbeitung in das jeweilige Thema erfolgt eigenständig – unterstützt durch die Materialboxen – in den Schulen. In Auseinandersetzung mit den Objekten, Materialien, Werkzeugen, impulsgebenden Fragen und Aufgaben bereiten sich die Schüler*innen auf den Besuch von Haus Bastian und der Museen vor. Sie finden Anknüpfungspunkte zu ihren Interessen und entwickeln eigene Fragestellungen. Ihre erworbenen Expertisen, Ideen und Haltungen bringen sie in den sich anschließenden Projekttag auf der Museumsinsel ein. In Auseinandersetzung mit den kunst- und kulturhistorischen Objekten der Museumssammlungen sowie künstlerisch-kreativen Methoden im Haus Bastian vertiefen sie das Thema. Die Anreise der Schüler*innen nach Berlin wird durch das Projekt gewährleistet, indem ein kostenloser Bustransfer organisiert oder die Anreise mit der Bahn finanziert wird.

Projekttag

Projekttage für Schüler*innen

Die Projekttage sollten Schüler*innen aller Schul- und Klassenstufen Zugangsmöglichkeiten zum Weltkulturerbe Museumsinsel, den dort angesiedelten Museen und Sammlungen sowie dem neuen Bildungszentrum aufzeigen.

Angelehnt an die Programmatik von Haus Bastian und inspiriert durch die halbjährlich wechselnden Themen des Verstärkers standen sammlungsübergreifende Fragestellungen im Mittelpunkt der vierstündigen Angebote. „Von gestern bis übermorgen – Geschichte der Museumsinsel“ sollte z.B. zwischen der Historie des Kulturstandortes, gegenwärtigen und zukünftigen Nutzungsmöglichkeiten vermitteln. Projekttage wie „Eins zu eins? – Von Bildern und Abbildern“ oder „Was bist du, Alter? Alter messen, zeichnen, erforschen“ luden unter einer fokussierenden Fragestellung dazu ein, Bezüge zwischen kunst- und kulturgeschichtlichen Objekten und der Gegenwart herzustellen. „Schön für mich!“ forderte die Schüler*innen heraus, nach eigenen Interessen Themen zu identifizieren und diese unter Einsatz neuer Medien zu bearbeiten.

Eine hohe Eigenaktivität der Schüler*innen zeichnete die Projekttage aus. Aus vielfältigen Perspektiven und mit künstlerischen Methoden untersuchten sie Kunstwerke und Gebäude. In den großen Werkräumen von Haus Bastian reflektierten sie ihre Eindrücke in künstlerisch-praktischen Arbeitsphasen. Der Verstärker bot die Möglichkeit einer unmittelbaren Gegenüberstellung von Artefakten und Vergleichsobjekten, Materialien und Werkzeugen sowie den Workshop-Ergebnissen und Kommentaren der Schüler*innen.

Im Verlauf der Corona-Pandemie wurden zudem Online-Formate erprobt und als Alternative zu Präsenzveranstaltungen erfolgreich etabliert. Ferner wurden Schulen und Lehrer*innen mit analogen didaktischen Materialien ausgestattet, mit denen die Online-Formate umfassend vor- und nachbereitet werden konnten.

Im Rahmen des zweijährigen Projekts wurde ein vielfältiges Repertoire an Themen, Methoden, Materialien und Werkzeugen für die Kulturvermittlung in Haus Bastian entwickelt. Fast 300 Schulklassen besuchten – trotz pandemiebedingter Einschränkungen – Haus Bastian und die Museumsinsel im Rahmen der Projekttage.

Projekttag Projektwoche

Projekttage für Schüler*innen

In intensiver Zusammenarbeit mit Schüler*innen und Lehrer*innen wurden prototypische Veranstaltungsformate, z. B. Projekttage und -wochen, entwickelt, erprobt und evaluiert. In dem Format „It‘s a Match!?“ wurden gesellschaftspolitische Themen identifiziert, die Anknüpfungspunkte sowohl in den Sammlungen der Museen als auch in den Lebenswelten der Teilnehmen*innen boten. Der Projekttag „Kann Spuren von Rechts(populismus) enthalten. Zwischen modernen Mythen und radikalen Vereinnahmungen“ stellte die Sonderausstellung „Germanen. Eine archäologische Bestandsaufnahme“ in einen aktuellen gesellschaftspolitischen Kontext. „Sklaverei in der Antike. Annäherungen an damals, Auswirkungen auf heute“ nahm das Thema Menschenrechte in historischen und aktuellen Kontexten in den Blick. Die Projekt-AG „Kolonialismus – Körper, Kunst und Kultur“ ermöglichte ausgehend von Museumsobjekten eine Auseinandersetzung mit der Geschichte des Kolonialismus und seinen Auswirkungen auf die Gegenwart.

Projektwoche

Projektwochen für Schüler*innen

In insgesamt zehn Projektwochen mit 50 Projekttagen brachten sich über 300 Schüler*innen unterschiedlicher Schulformen und Altersstufen in die Entwicklung der „Digitalen Wunderbox“ ein. Tandems aus Kunstvermittler*innen und Medienkünstler*innen begleiteten die Schüler*innen zu Recherchen in die Sammlungen der Museumsinsel. Gemeinsam erprobten die Akteur*innen die Potenziale verschiedener analoger und digitaler Medien bei der Rezeption von kunst- und kulturwissenschaftlichen Objekten. Sie experimentierten mit Tablets, Kameras und Aufnahmegeräten. In einem zweiten Schritt nutzten sie verschiedene Medien, um in kreativ-künstlerischer Form Stellung zum Erlebten zu nehmen. Es entstanden z.B. digitale Trickfilme und Collagen, die durch Projektion und Überlagerung raumgreifende Wirkung entfalteten.

Eine Vermittlung zwischen den alltäglichen digitalen Rezeptions- und Produktionsgewohnheiten der Schüler*innen sowie künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten prägte die Projektarbeit. Die „Fremdheit“ des Ortes Museum und die Eigentümlichkeit einer „Digitalen Wunderbox“ sollten genutzt werden, um jenseits gewohnter Pfade neue Kompetenzen in der Medienanwendung aufzubauen sowie die Ausdruckspotenziale der Teilnehmer*innen zu erweitern.

Im Austausch zwischen Schüler*innen und Medienexpert*innen von BADABOOM BERLIN und exponat.berlin entstand ein Prototyp der „Digitalen Wunderbox“, der kritisch getestet und feinkonzeptioniert wurde. Die finale „Digitale Wunderbox“ wird nun im Rahmen von Ferienangeboten für Kinder und Jugendliche, Projekttagen für Schüler*innen sowie Workshops für Erwachsene genutzt.

Fortbildung Qualifizierungsreihe

Qualifizierungsreihe

Eine Qualifizierungsreihe richtete sich an Mitarbeiter*innen der Partnermuseen in Athen, Berlin, Istanbul, Sofia und Tirana. Sie bestand aus zwei dreitägigen Veranstaltungen in Athen und Berlin sowie sechs Online-Fortbildungen. Die Teilnehmer*innen setzten sich mit aktuellen Bildungstheorien und -konzepten sowie Beispielen aus der Praxis auseinander. Sie erweiterten ihre methodisch-didaktischen Kompetenzen und entwickelten gemeinsam Ideen für generationenübergreifende Bildungsprojekte in ihren Museen. Das Trainingsprogramm wurde von Expert*innen der kulturellen Bildung aus Deutschland konzipiert und von den Mitwirkenden aus den beteiligten Ländern in einem Peer-to-Peer-Lernprozess angepasst. Eine Moderatorin aus Griechenland begleitete diesen Prozess.

Im Zuge der intensiven Zusammenarbeit formierte sich ein internationales Netzwerk mit vielfältigen Kompetenzen, das über die Projektlaufzeit hinaus Bestand hat.

Qualifizierungsreihe

Qualifizierungsreihe

Im September 2023 startete die Qualifizierungsreihe „Outreach in Kulturinstitutionen“, die sich an Mitarbeiter*innen von Museen und anderen Kultureinrichtungen richtet. In sechs Modulen werden praxisnah verschiedene Schwerpunkte von Outreach diskutiert und bearbeitet. Referent*innen gaben Impulse zu Fragestellungen wie: Vom Projekt bis zur Gesamtstrategie. Wie können neue Nutzer*innengruppen aktiv eingeladen und eingebunden werden? Mit welchen Formaten, Methoden und Materialien können neue Orte erreicht und bespielt werden? Welche Prozesse – von der Organisationsentwicklung bis zur Diversitätssensibilität – ergeben sich für Kulturinstitutionen durch Outreach-Projekte? Im letzten Modul zeigten die Teilnehmer*innen Anwendungsmöglichkeiten des Erlerneten für ihre Insitutionen auf.

Fortbildung Qualifizierungsreihe

Qualifizierungsreihe „Kolonialismus – Körper, Kunst & Kultur 2022“

Außerdem wurde in Kooperation mit dem Entwicklungspolitischen Bildungs- und Informationszentrum – EPIZ die Qualifizierungsreihe „Kolonialismus – Körper, Kunst & Kultur 2022“ realisiert, die ein breites Spektrum von Mitarbeiter*innen der kulturellen, historischen und politischen Bildung ansprach. Nicht zuletzt wurde die Expertise von „Politische Bildung in Museen“ für Schulungen der Mitarbeiter*innen der Staatlichen Museen zu Berlin genutzt und erreichte Kurator*innen, Vermittler*innen sowie Service- und Aufsichtskräfte.

Workshop

Raus ins Atelier! Aktionen für Familien

Der Kolonnadenhof auf der Museumsinsel wurde von 2020 bis 2023 in den Sommerferien zum Freiluftatelier. An sichtbar und einladend gestalteten Familientischen wurde gezeichnet und gemalt, modelliert und gebaut, collagiert und gedruckt. Vorab besuchten Kinder und ihre erwachsenen Begleitungen – inspiriert durch Impulskarten – eigenständig die Alte Nationalgalerie, das Alte Museum oder das Neue Museum. Die Themen wechselten täglich, so dass sich Mehrfachkommen lohnte.

Workshop

Rein ins Studio! Workshops für Familien

Ergänzend zu den Angeboten im Kolonnadenhof fanden in den großen Werkräumen in Haus Bastian – Zentrum für kulturelle Bildung Ferienworkshops statt. Die Familien experimentierten mit künstlerischen Materialien und Ausdrucksformen. Die Themen der Angebote orientierten sich am Verstärker – einer großen Installation im Erdgeschoss des Bildungszentrums. 2020 stand das Thema Alter im Mittelpunkt, in den Folgejahren wurde zu Glück, Pflanzen im Museum, Sport und Tanz gearbeitet.

Diskussionsreihe Fortbildung

SET #10 Politische Bildung

2021/2022 wurde eine der regelmäßig im Haus Bastian stattfindenden Diskursreihen unter das Thema Politische Bildung in Museen gestellt. Fragen nach den Potenzialen von politischer Bildung in kunst- und kulturwissenschaftlichen Museen, etwaige Grenzen zwischen den Disziplinen sowie Möglichkeiten der Evaluierung wurden aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven und Praxisbezügen beleuchtet und diskutiert.

Folgende Veranstaltungen luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Werner Friedrichs, Universität Bamberg: Was ist Politische Bildung als künstlerisch-forschende Praxis?
  • Felix Lorenzen, Stiftung Lernen durch Engagement, Barbara von Campe, Kulturerben/Culture Heirs e.V.: Kulturelle und politische Bildung. Ko-kreatives Arbeiten in Netzwerken und Kooperationen
  • Désirée Galert, Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus e.V.: Wer bildet hier wen? Zwischen Lebenswelten junger Menschen und historisch politischer Bildung
  • Nadine Balzter, TU Darmstadt: Wirkungsforschung. Wie kann Bildung gemessen werden und welche Auswirkungen hat politische Bildung auf Jugendliche?
Diskussionsreihe Fortbildung

SET #11 Ausnahmen sind die Regel!

2022 wurde eine der regelmäßig im Haus Bastian stattfindenden Diskursreihen unter das Thema Inklusion gestellt. Fragen von Teilhabe und Integrität, Barrierefreiheit auf institutioneller, kuratorischer und inhaltlicher Ebene wurden aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven, Forschungsansätzen und Praxisbezügen beleuchtet und diskutiert.

Folgende Beiträge luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Cornelie Dietrich, Humboldt-Universität zu Berlin: Teil haben oder Teil sein? Bedingungen und Stolpersteine inklusiver kultureller Bildung
  • Annalena Knors, Corporate Inclusion: Warum sich der Inklusionsbegriff nicht für die Bewerbung kultureller Angebote eignet
  • Frederik Poppe, Hochschule Merseburg: Inklusionsorientierte Kunstvermittlung
  • Anna Jehle und Juliane Schickedanz, Kunsthalle Osnabrück: Wessen Norm? Wessen Verantwortung? Barrierefreiheit in die kuratorische und institutionelle Praxis integrieren
Diskussionsreihe Fortbildung

Set #12 Digitale Vermittlung

Projektbegleitend fand 2022 die Diskursreihe „Set #12 Digitale Vermittlung“ statt. Diese widmete sich der Transformation von Kulturinstitutionen in Zeiten erstarkender digitaler Lern- und Begegnungsräume, den Potenzialen digitaler Vermittlungsformate für Partizipation und Selbstermächtigung sowie der möglichen Verbindung digitaler und analoger Vermittlungsformate.

Folgende Veranstaltungen luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Marta Colombo, Staatliche Museen zu Berlin: Digitale Wunderbox: Wenn analog und digital verschmelzen
  • Martina Leeker, Universität Köln: Strategien für eine zukunftsorientierte digitale Wissensproduktion
  • Daniela Bystron, Brücke-Museum, Kristen Storz, Museum Brandhorst: Digitale Medien im Museums- und Sammlungskontext
  • Amarina Bauernfeind, Museum Ulm, Alina Fuchte, NRW-Forum Düsseldorf: Kollaborative und partizipative Strategien der digitalen Interaktion und Teilhabe im Kunstbetrieb
Diskussionsreihe Fortbildung

SET #13 READY STEADY GO: Museen inklusiv!

2023 widmete sich eine der regelmäßig im Haus Bastian stattfindenden Diskursreihen dem Thema Inklusion. Fragen zur Sichtbarkeit von Queerness und Behinderung im Museum, kooperativer Zusammenarbeit von Menschen mit und ohne Behinderung sowie der Theorie der trilemmatischen Inklusion wurden aus verschiedenen wissenschaftlichen Perspektiven, Forschungsansätzen und Praxisbezügen beleuchtet und diskutiert.

Folgende Beiträge luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Kate Brehme, Schwules Museum: Queering the Crip, Cripping the Queer. Sichtbarkeit von Queerness und Behinderung im Museum
  • Sabina Leßmann, Kunstmuseum Bonn: Tandems in der Kunstvermittlung
  • Lena Marie Staab, Humboldt Universität Berlin: „… und von da an führte sie ein glückliches Leben“ – Zum Zusammenhang von Differenz, Collage und der Theorie der trilemmatischen Inklusion
  • Thikwa Werkstatt: Körperbilder – Bilderkörper
Diskussionsreihe Fortbildung

SET #14 Outreach

2023/2024 wurde eine der regelmäßig im Haus Bastian stattfindenden Diskursreihen unter das Thema Outreach gestellt. An vier Abenden wurden aus unterschiedlichen Perspektiven die Erwartung an sowie die Wirksamkeit von Outreach-Projekten beleuchtet. Diskutiert wurden zudem Notwendigkeiten und Strategien zur Verstetigung gewonnener Erfahrungen.

Folgende Beiträge luden zur gemeinsamen Diskussion ein:

  • Susanne Gesser, Historisches Museum Frankfurt: Das Museum von morgen braucht die Gesellschaft
  • Stefanie Holzheu, Mobiles Futurium: Futurium on Tour – Zukünftebildung in Schulen
  • Karin Mohr, RuhrKunstMuseen: Museale Vermittlung im Wandel? – Anspruch, Wirklichkeit und das Dazwischen
  • Team Outreach und Gesellschaft, Staatliche Kunstsammlungen Dresden: Das dezentrale Museum. Community Projekte in ländlichen Räumen
Workshop

Team Dialog

In der Workshop-Reihe „TEAM DIALOG“ setzten sich Studierende jeweils ein Semester lang mit einem Museum, einer Ausstellung und/oder einer Sammlung auseinander. Professionelle Vermittler*innen brachten Impulse zu Vermittlungsmethoden und -medien ein, die von den Teilnehmer*innen zu eigenen Formaten weiterentwickelt wurden. Im Rahmen der Semesterabschlussveranstaltung „MEETING“ wurden die Ideen einem vornehmlich studentischen Publikum präsentiert.

Fortbildung Qualifizierungsreihe

Team Mentoring + Auf ein Werk

Im zweisemestrigen Qualifizierungslehrgang „TEAM MENTORIUM“ erlernten Studierende Methoden der dialogischen, performativen und künstlerischen Kunstvermittlung. Angeleitet wurden sie dabei im ersten Semester von externen Expert*innen und internen Mitarbeiter*innen des Referats Bildung, Vermittlung, Besucherdienste. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „AUF EIN WERK“ führten sie im folgenden Semester Studierende verschiedener Hochschulen durch die Museen, erprobten die neu erworbenen Fähigkeiten und Kompetenzen in der Praxis und erhielten professionelles Feedback. Der Qualifizierungslehrgang stand Studierenden aller Fachrichtungen und Semester offen. Die Absolvent*innen erhielten ein Zertifikat.

Diskussionsreihe

Tischgespräche

Ein Setting aus Campingtischen und Materialien im unmittelbaren Ausstellungskontext bot den Rahmen für Diskussionsreihen zu wechselnden Themen. Das Format zeichnete sich durch eine klare formale und inhaltliche Konzeption aus. Es startete immer mit einem Impuls einer*s Expert*in, der die studentischen Teilnehmer*innen inspirieren sollte, miteinander ins Gespräch zu kommen, Verbindung zu den umgebenden Objekten und den eigenen Erfahrungen herzustellen. „TISCHGESPRÄCHE“ fanden z.B. zu den Themenfeldern „Race / Class / Gender“, „Wissenskulturen“ oder „Alt / National / Galerie“ statt.

Workshop

Veranstaltungen für Menschen verschiedener Generationen

Alle am Projekt beteiligten Museen setzten die neu entwickelten intergenerativen Angebote um. Die Bandbreite war groß und reichte von didaktischen Werkzeugen über Familienworkshops bis hin zu Veranstaltungen für Multiplikator*innen der Bildungsarbeit. So realisierte z.B. das Nationale Historische Museum in Sofia unter dem Titel „Eine Familie – Viele Geschichten“ eine Workshopreihe für Menschen aus drei Generationen. Das Nationale Museum für Zeitgenössische Kunst in Athen setzte das Format „Mitreisende im EMST“ um, das Studierende und Professor*innen, Menschen mit Fluchterfahrung und Sozialarbeiter*innen, Schüler*innen und Lehrer*innen zusammenführte.

Die Mitarbeiter*innen der Museen evaluierten die Angebote in der Durchführung und spiegelten ihre Erfahrungen im Kolleg*innenkreis. Zwei Beispiele wurden in der Methodensammlung dokumentiert.

Fortbildung Qualifizierungsreihe

Vermittlungstandem

Zentrale Idee des Projekts war die Ausbildung und Beschäftigung von Vermittlungstandems, die sich als ein Duo von Vermittler*innen mit und ohne Behinderung verstanden. In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeiter*innen der Thikwa Werkstatt für Theater und Kunst und des RambaZamba Theaters sowie selbstständigen Künstler*innen und Kulturvermittler*innen wurden sechs Vermittlungstandems ausgebildet. Besonderes Augenmerk lag auf der Stärkung der Kompetenzen der Tandemmitglieder, der Sensibilisierung für Bedürfnisse und Fähigkeiten des Gegenübers sowie der Klärung von Zuständigkeiten und Rollenverteilungen. Im Team wurden Konzeptionen für Workshops und Ausstellungsgespräche entwickelt, die sich an alle Besucher*innen von Museen richten sollten. Die Vermittlungstandems kamen erstmals im Rahmen des „Kulturfestivals“ auf der Museumsinsel zum Einsatz. Seit Herbst 2023 leiteten sie zudem die Familienworkshops im Haus Bastian an und wurden in den Regelbetrieb des Alten Museums und der Alten Nationalgalerie integriert.

Verstärker

Verstärker

„Willkommen in Haus Bastian! Willkommen auf der Museumsinsel“ nutzte den Verstärker in Haus Bastian als Themen- und Inspirationsquelle sowie als didaktisches Werkzeug. Im halbjährlichen Turnus wurden im Erdgeschoss des Bildungszentrums sammlungsübergreifende Themen verhandelt. Impulse bot ein Setting aus Referenzobjekten und Materialien, erläuternden Texten und Fragestellungen sowie Handlungsaufforderungen.

Zu folgenden Halbjahresthemen traten die Projekttage, Methodenwerkstätten und Arbeitskreise in Bezug:

  • „Eins zu eins? Von Bildern und Abbildern“
  • „Was bist du, Alter? Alter messen, zeichnen, erforschen“
  • „Wie sieht Glück aus? Über Zufall, Schicksal und Zufriedenheit
  • „Gut geformt! Über Gefäße“
Verstärker

Verstärker

Weg und hin! Museen erweitern ihre Wirkungsbereiche“ nutzt den sogenannten Verstärker im Haus Bastian als Themen- und Inspirationsquelle sowie als didaktisches Werkzeug. Im halbjährlichen Turnus werden im Erdgeschoss des Bildungszentrums sammlungsübergreifende Themen verhandelt. Impulse bietet ein Setting aus Referenzobjekten und Materialien, erläuternden Texten und Fragestellungen sowie Handlungsaufforderungen. Die Themen der Materialboxen korrespondieren mit den Verstärkerthemen.

Verstärker

Verstärker

„READY, STEADY, GO: Museen inklusiv!“ nutzte den sogenannten Verstärker im Haus Bastian als Inspirationsquelle und als didaktisches Werkzeug. Unter dem Titel „Let‘s dance – Kunst und Bewegung“ bot ein Setting aus Videoarbeiten, Zeichnungen, kinetischen Objekten, erläuternden Texten und Fragestellungen sowie Handlungsaufforderungen Anknüpfungspunkte sowohl für die Arbeit der Vermittlungstandems als auch für die Teilnehmer*innen der Workshops und Aktionstage.

Verstärker

Was bist du, Alter? Alter messen, zeichnen, erforschen

3/2020 – 3/2021
Eine zeitgemäße Fassung des „Jungbrunnen“ von Lucas Cranach auf der Fensterfront des Bildungszentrums leitete das Thema mit großer Außenwirkung ein. Die Wunderbox versammelte u.a. archäologische Fundstücke und Scherben frühgeschichtlicher Gefäße, Büsten von alten und jungen Menschen, Vanitasmotive, wachsende Pflanzen und Kristalle. Unter der animierenden Fragestellung „Was ist das beste Alter für ein Porträt?“ konnten sich die Besucher*innen in eine Reihe mit Werken aus der Kunstgeschichte setzen.

Verstärker

Wie sieht Glück aus? Über Zufall, Schicksal und Zufriedenheit

3/2021 – 10/2021
Nach dem langen pandemiebedingten Lockdown im Winter/Frühjahr 2020/2021 stand das Thema Glück im Mittelpunkt. Der Verstärker wurde in Zusammenarbeit mit Inés Aubert und Markus Blösl, StiftungFREIZEIT, entwickelt. Die Tribüne im Haus Bastian war mit unzähligen Glücksbringern und Glückssymbolen besetzt, deren Ursprünge von der Antike bis zur Gegenwart reichten. Ein Glücksrad und ein Glücksbrunnen waren sowohl im Innenraum als auch vom Gehweg aus durch geöffnete Fenster bedienbar.

Workshop

Workshops für Kinder und Familien

Die erarbeiteten Themen, Formate und Methoden kamen den wöchentlich im Haus Bastian stattfindenden Familienworkshops zugute. Von 2022 bis 2023 wurde das Drop-In-Format ausschließlich als inklusives Angebot konzipiert und ausgeschrieben. Es lud Familien und Kinder mit und ohne Behinderung dazu ein, sich mit sammlungsübergreifenden Themen auseinanderzusetzen und eigene künstlerische Ausdrucksformen zu erproben. Seit Herbst 2023 wurden die Workshops von etablierten Vermittlungstandems angeleitet.

Workshop

Workshops für Kinder und Familien

Ein erster Transfer der erarbeiteten Themen, Formate und Methoden fand in Richtung der wöchentlich im Haus Bastian stattfindenden Familienworkshops statt. Das Drop-In-Format wird seit 2022 ausschließlich als inklusives Angebot ausgeschrieben. Es lädt Familien und Kinder mit und ohne Beeinträchtigung dazu ein, mit vielfältigen Materialien und Techniken Stellung zu Themen der Museumsinsel zu nehmen und eigene künstlerische Ausdrucksformen zu erproben.

Diskussionsreihe

Zwei auf der Insel

Jeweils dienstags und donnerstags bot ein Setting aus einem Tisch und zwei Hockern in der Mittagszeit Gelegenheit, mit den Mitarbeiter*innen der Staatlichen Museen zu Berlin ins Gespräch zu kommen: über Lieblingswerke der Direktor*innen, die Leidenschaften der Kurator*innen, die Arbeitsfelder der Museolog*innen oder die Herausforderungen der Restaurator*innen.